PREMIUM: KANN DIESES WORT IN NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTELN VERWENDET WERDEN?
In der Welt der Nahrungsergänzungsmittel ist das Streben nach Exzellenz und Qualität, d. h. die Suche nach einem «premium»-Produkt, eine Priorität für Unternehmen und Verbraucher.
Unternehmen, die diese Produkte herstellen, sind oft bestrebt, ihre Produkte als die besten hervorzuheben, indem sie Begriffe wie «premium» verwenden, um Käufer anzulocken. Seit kurzem gibt es jedoch eine Änderung der Vorschriften, die die Verwendung des Wortes «Prämie» bei der Werbung für Nahrungsergänzungsmittel verbietet.
Diese Änderung ist eine Reaktion auf den Bedarf an größerer Transparenz in der Nahrungsergänzungsindustrie.
Wird das Wort «premium» richtig verwendet?
Der Begriff «premium» ist in der Nahrungsergänzungsmittelbranche seit langem zu einem Modebegriff geworden. Die Unternehmen haben dieses Wort verwendet, um zu suggerieren, dass ihre Produkte von höchster Qualität sind und einen überragenden gesundheitlichen Nutzen bieten.
Die Verbraucher, die sich oft von diesen Behauptungen beeinflussen lassen, sind bereit, für diese «premium»-Produkte mehr zu bezahlen, in der Hoffnung auf außergewöhnliche Ergebnisse.
Dies wirft jedoch eine Reihe von Problemen auf. Erstens hat das Fehlen einer einheitlichen Definition dessen, was ein «premium»-Produkt ist, zu einer weit verbreiteten Verwirrung geführt: Welche Kriterien müssen Nahrungsergänzungsmittel erfüllen, um diesen Titel zu verdienen? Das Fehlen einer klaren Antwort hat es einigen Unternehmen ermöglicht, die Bezeichnung «Premium» zu missbrauchen, um Produkte von fragwürdiger Qualität zu überhöhten Preisen zu verkaufen.
Das Verbot bedeutet nicht, dass es keine Premium-Produkte mehr geben kann. Vielmehr hofft man, dass diese Maßnahme zu einem faireren Wettbewerb beiträgt, indem sie Unternehmen daran hindert, irreführende Etiketten zu verwenden.
Die Unternehmen können weiterhin die Qualität ihrer Produkte durch strenge Tests, fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse und andere transparentere Werbemethoden hervorheben.
Das Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung hat über den Koordinierungsausschuss für Lebensmittelqualität vereinbart, dass der Begriff «premium» auf der Etikettierung und Aufmachung von Lebensmitteln nicht erscheinen darf, außer in ganz bestimmten, von der Europäischen Kommission genehmigten Fällen.
Diese Vereinbarung stützt sich auf die Verordnung 1169/2011 über die Information der Verbraucher über Lebensmittel, in der es heißt, dass Informationen über Lebensmittel den Verbraucher nicht in die Irre führen dürfen.
In diesem Zusammenhang wird der Begriff «premium» als irreführend für den Verbraucher in Bezug auf die Qualität des Produkts angesehen, da er nicht genau definiert ist.
In der vom Koordinierungsausschuss für Lebensmittelqualität angenommenen Vereinbarung ist festgelegt, dass der Begriff «premium» nur in ganz bestimmten Fällen verwendet und von der Europäischen Kommission gebilligt werden darf. Konkret können zwei Fälle genannt werden:
- Spirituosen mit längeren Reifezeiten als in der Verordnung (EU) 2019/787 über die Etikettierung von Spirituosen festgelegt.
In diesem Fall ist die Verwendung des Begriffs «premium» zulässig, um darauf hinzuweisen, dass die Spirituose in Bezug auf Qualität, Materialwert, Herstellungsverfahren oder Reifezeit besondere Merkmale aufweist, die sie von Spirituosen unterscheiden, die den Mindestanforderungen derselben Kategorie entsprechen.
So könnte beispielsweise ein Branntwein mit einer Reifezeit von mindestens 10 Jahren den Begriff «premium» verwenden, um darauf hinzuweisen, dass seine Qualität besser ist als die eines Branntweins, der eine Reifezeit von 5 Jahren hat.
2. Andere Lebensmittel, die den von der Europäischen Kommission festgelegten Anforderungen entsprechen.
In diesem Fall kann die Verwendung des Begriffs «premium» nur genehmigt werden, wenn die Europäische Kommission spezifische Anforderungen festlegt, die ein Lebensmittel erfüllen muss, um diesen Begriff verwenden zu dürfen. Diese Genehmigung wird von den besonderen Merkmalen des Produkts abhängen und in sehr spezifischen und restriktiven Fällen angewandt werden.
So könnte die Europäische Kommission beispielsweise festlegen, dass ein Lebensmittel den Begriff «premium» nur dann verwenden darf, wenn es die folgenden Anforderungen erfüllt:
- Sie müssen aus hochwertigen Zutaten hergestellt werden.
- Sie müssen nach traditionellen Produktionsmethoden hergestellt werden.
- Ein unabhängiges Zertifizierungsverfahren zu haben.
Sollte die Europäische Kommission weitere spezifische Anforderungen für die Verwendung des Begriffs «premium» festlegen, so sollten diese Anforderungen objektiv und überprüfbar sein. Dies wird es den Verbrauchern ermöglichen, eine sachkundige Entscheidung über die Lebensmittel zu treffen, die sie kaufen.
Zusätzlich zu den Fällen, die in der vom Koordinierungsausschuss für Lebensmittelqualität angenommenen Vereinbarung genannt werden, könnten weitere Fälle ermittelt werden, in denen die Verwendung der Bezeichnung «premium» gerechtfertigt sein könnte. Zum Beispiel könnte ein Lebensmittel den Begriff «premium» verwenden, um anzuzeigen, dass:
- Sie ist handgefertigt.
- Es wird mit Zutaten aus der Region hergestellt.
- Sie ist saisonabhängig.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verwendung des Begriffs «premium» bei der Etikettierung und Aufmachung von Lebensmitteln einer Reihe von Einschränkungen unterliegt. Im Allgemeinen darf dieser Begriff nur in ganz bestimmten Fällen verwendet und von der Europäischen Kommission gebilligt werden. Wenn die Europäische Kommission bestätigt, dass sie die Verwendung des Begriffs «premium» für bestimmte Produkte zulässt, können wir Ihnen mitteilen, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, um diesen Begriff verwenden zu können.
Unsere Kennzeichnungsexperten können Ihnen dabei helfen, festzustellen, ob die Verwendung des Begriffs «premium» für ein bestimmtes Lebensmittel angemessen ist.